Baukosten 2025: Was ist pro m² realistisch – und wie planen wir sicher durchs Budget?
ARCHITECTURE
Tânia Ferreira
11/4/2025
Stand: November 2025. Die folgenden Werte sind Orientierungen. Verbindliche Preise entstehen erst durch Planung, Ausschreibung, Angebote und Verträge. Baurechtliche Anforderungen sind abhängig von Bundesland und Gemeinde.
Wir werden oft gefragt: „Was kostet Bauen pro Quadratmeter?“ Unsere kurze Antwort: Der m²-Wert ist eine Startlinie, keine Ziellinie. Er hilft beim Einstieg ins Budget, ersetzt aber nicht die sorgfältige Planung. Warum? Weil Standort, Standard, Geometrie, Technik, Baugrund und der Markt die Zahl deutlich verschieben können. Erst wenn Leistungen sauber beschrieben und ausgeschrieben sind, werden aus Orientierungen belastbare Preise.
Realistische Orientierungen 2025 – ohne Grundstück
Damit ihr eine klare Hausnummer habt, arbeiten wir in drei Standards. Für das Gebäude (Rohbau, Ausbau, Haustechnik) gelten 2025 folgende Korridore:
Basis / solide: etwa 2.300 bis 2.800 € pro m² – kompakte Geometrie, funktionale Ausstattung, wenige Sonderdetails.
Komfort / guter Standard: etwa 2.800 bis 3.500 € pro m² – wertigere Materialien und effizientere Technik.
Premium / gehoben: etwa 3.500 bis 5.000 € pro m² und mehr – hohe Detailqualität, Sonderlösungen, besondere Architektur.
Diese Werte verstehen wir als Gebäudekosten. Hinzu kommen Baunebenkosten für Planung, Fachnachweise, Vermessung, Gebühren und Prüfungen. Als grobe Orientierung setzen wir dafür rund 15 bis 20 % der Gebäudekosten an. Zusätzlich empfehlen wir eine Reserve von 10 bis 15 %, je nach Risikolage und Projektkomplexität. Außenanlagen und Erschließung fallen je nach Umfang extra an.
Was im m²-Preis steckt
Im m²-Wert stecken in der Regel Rohbau, Ausbau und Haustechnik. Nicht automatisch enthalten sind Außenanlagen, Küche und Einbaumöbel, besondere Erdarbeiten, Erschließung, sowie die genannten Baunebenkosten. Gerade diese Posten entscheiden häufig darüber, ob ein Budget stabil bleibt oder kippt. Deshalb legen wir zu Projektbeginn fest, was genau im Kostenrahmen steckt – und was nicht.
Die größten Kostentreiber
Am stärksten wirken sich Standard und Ausstattung aus: Bäder, Oberflächen, Innentüren und Details summieren sich schnell. Geometrie und Komplexität sind der zweite Hebel: Weniger Ecken, klarere Formen und sinnvolle Spannweiten sparen unmittelbar. Drittens prägt die Haustechnik den Preis – Wärmepumpe, Lüftung, Photovoltaik und Speicher müssen zum Projekt passen. Viertens bleibt der Baugrund: Überraschungen bei Gründung oder Altlasten können teuer werden. Fünftens entscheidet der Markt: Auslastung und Vergabestrategie bewegen die Angebote. Und zuletzt sind späte Planänderungen fast immer die teuerste Art, Geld auszugeben – kluge Entscheidungen am Anfang sind die günstigsten.
Unser Budget-Fahrplan
Wir führen Projekte in fünf Schritten durchs Budget: Zuerst klären wir Ziele, Flächen und das Maximalbudget. Danach entwickeln wir eine Vorplanung mit Kostenrahmen und vergleichen Varianten, damit euch klare Entscheidungen leichtfallen. Im Entwurf verdichten wir Geometrie und Standard zur Kostenberechnung. Anschließend schreiben wir Leistungen aus und verhandeln Vergaben, damit die Angebote vergleichbar sind. In der Bauphase steuern wir Kosten mit Soll-Ist-Abgleichen und prüfen Nachträge. Ergebnis: Transparenz in jeder Phase und deutlich weniger Überraschungen.
Warum ihr mit uns am Ende weniger bezahlt – obwohl wir erstmal kosten
Gute Architektur spart Geld, weil sie teure Fehler im Voraus verhindert. Wir definieren Mengen und Qualitäten so, dass Unternehmen wirklich vergleichbar anbieten können. Wir koordinieren Statik, Energie und Brandschutz, damit rechtliche Vorgaben erfüllt sind. Und wir verschieben Entscheidungen nach vorn: Eine Skizze umzuplanen kostet fast nichts – ein Rohbau umzuplanen kostet immer viel.
Beispiel: Mehrfamilienhaus mit 150 m² (Basis‑Standard)
Zum Abschluss ein einfaches, verständliches Beispiel ohne Tabellen. Wir nehmen ein kleines Mehrfamilienhaus mit insgesamt 150 m² Wohnfläche, kompakter Geometrie, Basis‑Ausstattung und gutem Effizienzstandard. Keller rechnen wir nicht ein, Außenanlagen nur sehr zurückhaltend.
Gebäudekosten: Wir setzen den Basis‑Korridor 2.300 bis 2.800 € pro m² an. Bei 150 m² ergibt das rund 345.000 bis 420.000 €.
Baunebenkosten: Mit 15 bis 20 % auf die Gebäudekosten landen wir bei etwa 51.000 bis 84.000 €. Darin stecken u. a. Planung, Fachplanungen, Nachweise, Vermessung und Gebühren.
Außenanlagen / Erschließung (anteilig): Je nach Umfang rechnen wir für Wege, Stellplätze und Grün grob 10.000 bis 30.000 €.
Reserve / Puffer: Wir empfehlen 10 bis 15 % Reserve auf die Zwischensumme ohne Grundstück. Das entspricht in diesem Beispiel ca. 40.000 bis 75.000 €.
Orientierung gesamt: Addiert man diese Bausteine, ergibt sich für das Beispielforum ein Korridor von ungefähr 446.000 bis 609.000 €, jeweils ohne Grundstück und Erwerbsnebenkosten. Die Spanne ist bewusst breit, denn schon kleine Änderungen – ein zusätzlicher Erker, ein höherwertiges Bad, eine andere Vergabestrategie – verschieben das Ergebnis spürbar.
So lest ihr dieses Beispiel: Der größte Hebel bleibt der m²‑Standard. Wer von 2.800 € auf 2.300 € pro m² kommt, spart bei 150 m² bereits 75.000 € an reinen Gebäudekosten. Diese Effekte erreichen wir, indem wir Geometrie vereinfachen, Standards passend definieren und Leistungen präzise beschreiben. Verbindlich wird es, sobald Angebote aus der Ausschreibung vorliegen.
Wenn ihr wissen möchtet, wo euer Projekt aktuell steht, vereinbaren Sie einen Termin mit uns. Wir liefern einen individuellen Korridor und zeigen die nächsten drei Maßnahmen, mit denen ihr das Budget stabilisiert. Für alles Weitere starten wir gern mit der Vorplanung (Leistungsphasen 1–2): Varianten, Kostenrahmen und ein realistischer Zeitplan.
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Rechtlicher Hinweis: Die genannten Werte sind Orientierungen. Regionale Vorgaben (Landesbauordnungen, Satzungen) und Marktpreise variieren. Verbindliche Aussagen entstehen erst durch geprüfte Planung, Ausschreibung, Angebote und Verträge. Wir beraten dazu individuell.
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