Energetische Sanierung – was bringt sie wirklich?
INNOVATION
Tânia Ferreira
11/25/2025
Wir planen energetische Sanierungen ganzheitlich – von der Bestandsaufnahme über die Förderanträge bis zur Vergabe (LPH 7). Der größte Hebel entsteht, wenn Hülle, Technik und Regelung als System gedacht werden. Einsparungen sind kontextabhängig; wir zeigen realistische Bandbreiten und klären, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge sinnvoll sind.
Was wir unter energetischer Sanierung verstehen
Wir sprechen von einer energetischen Sanierung, wenn Gebäudehülle, Anlagentechnik und Regelung/Betrieb aufeinander abgestimmt verbessert werden. Ziel ist ein niedrigerer Energiebedarf (kWh/m²a), reduzierte CO₂-Emissionen und mehr Komfort, ohne die Architektur aus dem Blick zu verlieren.
Die konkrete Auslegung ist abhängig von Bundesland und Gemeinde. Maßgeblich sind u. a. BauO und BauGB sowie einschlägige DIN-Reihen (z. B. DIN 4108 – Wärmeschutz, DIN 18599 – Energetische Bewertung). Bei Denkmalen, Sonderbauten oder Änderungen an der äußeren Gestaltung können zusätzliche Anforderungen gelten.
Warum mit einem Architekturbüro wie LIVAID?
Wechselwirkungen zwischen Gestaltung, Statik, Brandschutz und Bauphysik berücksichtigen
Genehmigungen, Details und Anschlüsse sauber planen
Förderfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Bauablauf integrieren
Planungsseitige Qualitätssicherung (Detailplanung, Luftdichtheit, Wärmebrücken)
Die größten Hebel – Maßnahmen mit Wirkung
Die folgenden Punkte sind die wichtigsten Hebel der energetischen Sanierung. Nutzen Sie die Liste als Checkliste, wir priorisieren die Maßnahmen gebäudespezifisch.
Gebäudehülle
Fassade: Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder hinterlüftete Vorhangfassade; Anschlussdetails (Laibungen, Sockel, Attika) vermeiden Wärmebrücken.
Dach/Dachboden: Aufsparren-, Zwischen- oder Untersparrendämmung; Luftdichtheitsschicht planen.
Kellerdecke/Bodenplatte: Dämmung zur Reduktion von Wärmeverlusten und zur Komfortsteigerung.
Fenster und Außentüren: Uw-Werte, Glasrandverbund, fachgerechter Einbau in der Dämmebene.
Anlagentechnik
Wärmepumpe: Systemwahl nach Bestands-Tauglichkeit (Vorlauftemperaturen, Heizflächen, Schallschutz); ggf. Hybridlösungen.
Hydraulischer Abgleich und Hocheffizienzpumpen: sichern niedrige Systemtemperaturen und Effizienz.
Lüftung mit Wärmerückgewinnung: verbessert Luftqualität, senkt Lüftungswärmeverluste.
Regelung und Betrieb
Smarte Thermostate und Zeitprogramme: bedarfsgeführt statt Dauerbetrieb.
Monitoring (z. B. Energie- und Temperaturdaten): ermöglicht Feinjustage nach Inbetriebnahme.
Wartung und Updates: Betriebseffizienz bleibt nur mit Pflege hoch.
Was bringt es in Zahlen? Realistische Bandbreiten
Einsparungen hängen vom Ausgangszustand, den Energiepreisen und der Qualität der Ausführung ab. Wir nennen bewusst Bandbreiten statt Heilsversprechen.
Typische Effekte:
Fassadendämmung: Heizwärmebedarf −10 % bis −25 %
Dachdämmung: Heizwärmebedarf −5 % bis −15 %
Fenstererneuerung: Heizwärmebedarf −5 % bis −15 %
Lüftung mit WRG: Lüftungswärmeverluste −30 % bis −70 %
Wärmepumpe: Primärenergiebedarf deutlich niedriger – Effekt abhängig von Hülle/Temperaturen und Strommix
Warum „erst Hülle, dann Technik“ oft wirtschaftlicher ist:
Sinkende Heizlast → kleinere, günstigere Anlagentechnik
Stabilere Innentemperaturen → höherer Komfort
Bessere Voraussetzungen für Niedertemperatursysteme (Wärmepumpe)
Förderung und Genehmigung – worauf es wirklich ankommt
Es gibt Unterstützung – man muss sie nur passend beantragen. Wir behalten die aktuellen Programme (z. B. KfW/BEG und kommunale Töpfe) im Blick, prüfen, welche Kombination zu Ihrem Projekt passt und kümmern uns um Formulare, Nachweise und Fristen. Bitte beachten: Konditionen ändern sich regelmäßig; Verfügbarkeit und Höhe hängen vom jeweiligen Programmstand ab.
Sanierungsfahrplan und Energieberatung – Ihr roter Faden
Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) teilt die Sanierung in sinnvolle Etappen und kann die Förderquote positiv beeinflussen.
Die Energieberatung schafft Klarheit: belastbare Zahlen, Varianten und die nötigen Nachweise.
Wir koordinieren die Zusammenarbeit mit zertifizierten Energieberater:innen und integrieren die Empfehlungen nahtlos in die Planung.
Genehmigungen – früh klären, später entspannter bauen
Sichtbare Änderungen an Fassade und Dach, Denkmalschutz oder Abstandsflächen können genehmigungs- bzw. anzeigepflichtig sein.
Was gilt, ist regional unterschiedlich (Bundesland/Gemeinde). Wir klären die Anforderungen früh mit den Behörden und bereiten die Unterlagen so vor, dass Entscheidungen zügig fallen.
So arbeiten wir bei LIVAID – Ihr Weg zur sanierten Immobilie
Bestandsaufnahme und Ziele – Wir erfassen Baujahr, Konstruktion, Energieverbrauch und definieren Budget, Terminziele und Qualitätsansprüche.
Analyse und Varianten – Bauphysik (U-/Ψ-Werte), Heizlast, Wirtschaftlichkeit, CO₂-Bilanz. Wir vergleichen Lösungswege mit Skizzen und Kennzahlen.
Entwurfs- und Detailplanung – DIN-konforme Planung, Wärmebrücken, Anschlüsse, Luftdichtheit, Ausschreibung.
Förderanträge und Nachweise – In Abstimmung mit Energieberatung; wir koordinieren Anträge und Fristen.
Vergabe (LPH 7) – Vergabebetreuung, Bieterverhandlungen, Vergabevorschlag, Vertragsunterlagen; Übergabe an die Bauüberwachung (LPH 8) erfolgt durch die Bauherrschaft/Partner.
Optionale Unterstützung nach Vergabe – Klärung technischer Rückfragen, Teilnahme an Terminen ohne Bauleitung/LPH 8, auf Anfrage.
Fallbeispiel
Ausgangslage: Mehrfamilienhaus (Bj. 1975), hohe Verbräuche, Zugerscheinungen, alte Heizkesselanlage.
Maßnahmenpaket: Fassadendämmung + neue Fenster, Dachdämmung, zentrale Lüftung mit WRG, Wärmepumpe (mit optimierten Vorlauftemperaturen), hydraulischer Abgleich.
Ergebnis (Bandbreite): Heizwärmebedarf −45–55 %, deutlicher CO₂‑Rückgang, spürbar höherer Komfort; Amortisation abhängig von Energiepreisen und Förderung.
Zitat der Bauherrschaft: „Planung, Ausschreibung/Vergabe und Fördermanagement aus einer Hand – das hat uns enorm entlastet.“
Kostenlose Erstabstimmung – Termin buchen
Kosten und Zeit – realistisch planen
So setzen sich Kosten zusammen: von der Planung und den erforderlichen Nachweisen über Material und Ausführung bis zu Nebenkosten wie Gerüst, Entsorgung und notwendigen Prüfungen (z. B. Blower‑Door).
So sieht der Zeitplan aus: Wir denken in Etappen – Planung und Abstimmungen, ggf. Genehmigungen/Anzeigen, Vergabe (LPH 7) und die Bauphase – mit sinnvollen Puffern für Wetter und Lieferzeiten.
Unser Versprechen: Wir legen Ihnen verständliche Varianten mit Kosten‑/Nutzenvergleich vor, damit Sie mit gutem Gefühl entscheiden.
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FAQs
Lohnt sich energetische Sanierung bei meinem Baujahr?
Ja – die Maßnahmen unterscheiden sich nur. Wir prüfen, welche Bauteile und Anlagentechnik bei Ihrem Bestand die höchste Wirkung haben.
Was ist wirtschaftlicher: Dämmung oder neue Heizung zuerst?
Oft führt die Hülle zuerst zu besseren Ergebnissen, weil sie die Heizlast senkt. Wir bestätigen das mit Berechnungen Ihres konkreten Gebäudes.
Welche Förderungen sind realistisch – und wie beantrage ich sie?
Das hängt vom Programmstand ab. Wir prüfen Optionen (z. B. KfW/BEG, kommunal), koordinieren die Energieberatung und begleiten die Anträge.
Wie lange dauert eine Sanierung im bewohnten Zustand?
Das variiert nach Umfang und Jahreszeit. Wir planen Bauphasen, um Beeinträchtigungen zu reduzieren, und stimmen die Abfolge mit Ihnen ab.
Welche Normen sind relevant – und was bedeutet das für mich?
Relevante Normen sind u. a. DIN 4108 (Wärmeschutz) und DIN 18599 (Energetische Bewertung). Für Sie bedeutet das: planbare Qualität und klare Nachweise.
Adresse
Bonnstraße 164
50354 Hürth